Erfahrungsberichte

Erfahrungsberichte2Einige FeuerläuferInnen der letzten Jahre möchten gerne Ihre Erfahrungen weitergeben und damit mehr Menschen für den Feuerlauf begeistern. Vielen Dank an alle für Ihre eindrücklichen Worte!


Hurraaaaa…wir sind über das Feuer gegangen.
Einer für alle – Alle für einen.
Wahrhaftig so fühlt es sich an. Dieses wohlwollende Gefühl überwältigt mich jeden Tag aufs Neue. Ich bin immer noch gerührt wenn ich mir die schönen Fotos ansehe die ihr gemacht habt. Vielen, vielen Dank an Euch Alle.
Patricia 2016

Noch einmal einen herzlichen Dank für unseren gemeinsamen Lauf, es arbeitet an so vielen Stellen in mir und meine Augen leuchten . . . bin gespannt was sich noch alles bewegen wird.
Lea 2016

…in mir singt es – wieder und wieder erklingt das Gayatri-Mantra in meinem Innern.
Eine tiefe Veränderung ist mit mir geschehen, mein Herzensraum hat sich geweitet. Ich bin verwundbarer, empfänglicher, durchlässiger und fühle mich dennoch stärker als vor dem Feuerlauf. Es war eine beeindruckende, wohltuende und sehr heilsame Zeit mit Euch. Das Singen im Kreis war wundervoll, das Atmen befreiend, der Feuerlauf eine gewaltige Erfahrung für mich. Alles klingt und schwingt in mir nach, ich bin voller Freude und sehr, sehr dankbar.
Von ganzem Herzen, Claudia Schulte 2016

Nun sind mehr als 2 Wochen seit dem Feuerlauf vergangen und die Energie des Feuers wirkt weiter und tiefer…ich kann es nicht ermessen. Gut so..:)
Susanne Lillak 2016

Das Herz pocht, man denkt man ist doch verrückt! Unbändige Hitze, echte Glut. Und darüber gehen? Riskieren im Job, im Alltag auszufallen? Das kann doch gar nicht funktionieren. Welches Thema ist es mir wert mich zu verbrennen, DEN Schritt zu wagen. Jeder hat sicherlich ein Thema in dem er Fortschritte machen will. Sich rauslösen will aus alten Fesseln und einmal die Macht zu erkennen, die man hat mit allen Kräften zu gehen, über die Glut! Kaum vorzustellen, dass sich glühende Kohlen wie Samt anfühlen können und man hinterher weiß- ich bin in meinem Leben sogar über das Feuer gegangen, mit allen Ängsten, nämlich FÜR mein Leben. Ich selbst war beim Feuerlauf schwanger. Diese Schwangerschaft erwies sich später als durchaus kritisch und schwer. Aber ich hatte das Gefühl mein Kind blieb und dachte, wenn Mama schon mit mir über Feuer geht, dann will ich mit ihr leben…. „
K. 2013

Da ich selber schon an Feuerläufen bei Guido und Susanne teilgenommen habe und dabei tiefe, wegweisende, kraftvolle und sehr schöne Erfahrungen gemacht habe, liegt es mir am Herzen, dieses Ritual hier bei uns im Norden stattfinden zu lassen. Ich empfinde es als ein Geschenk, die Möglichkeit für dieses Wochenende direkt vor unserer Haustür zu haben. Für unseren norddeutschen Raum ist es eine Bereicherung, wenn Menschen für diese Zeremonie zusammenkommen.Meine bewegendste Erfahrung beim Feuerlauf war zu sehen,  wie meine drei Kinder (damals noch 10, 12 und 14 Jahre) über das Feuer gegangen sind. Mit ihrer Klarheit haben sie mich gelehrt im Vertrauen und mit freudigem Herzen meine Entscheidungen zu treffen. Ich danke Euch dafür“
Y. 2015

„Vor zwei Jahren war ich selber dabei. Es war eine großartige Erfahrung. Ich bin dreimal drüber gegangen, es war unglaublich. Bis kurz vorher habe ich gedacht, wie soll das gehen. Aber dann, wenn das Feuer ruft und du dich bereit machst, genau weißt wofür du durch das Feuer gehen willst und stärker dafür brennst als die Glut vor dir, dann gehst du einfach drüber. Die Begegnung mit dem Feuer und auch die Begegnung mit meinem eigenen Feuer und alle Erfahrungen drumherum haben mich lange begleitet. Ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es möglich ist. Das Hauptereignis wird gut vorbereitet mit Gesprächsrunden und vielen verschiedenen Aktionen und auch nachbereitet. Mir erschien es wie ein unglaubliches, großes Ritual über 48 Stunden. Wenn es etwas in deinem Leben gibt, wofür du durchs Feuer gehen willst, das Gefühl hast etwas Grundsätzliches für dein Leben tun zu wollen, dann lausch in dich hinein, ob das Feuer dich ruft. Wenn das Feuer ruft und morgen auch noch ruft, gibt es noch ein Grund lange zu zögern?“
A. 2012

Impressum

„Ich bin eine total begeisterte Feuerläuferin. 2013 war mein erster Feuerlauf. Mein Thema war Weiblichkeit und seit dem kann ich fühlen, dass ich mich auf meinem Lebensweg befinde. Dort habe ich auch ganz deutlich die geistige Information bekommen, auf alle Fälle ein Jahr später nochmal teilzunehmen. Als Susanne den Termin für 2014 bekannt gab, habe ich mich sofort angemeldet. Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, dass mein zweiter Feuerlauf das erste Erlebnis noch bei weitem übertraf. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Thema, bin ich dann für meine Freiheit über die glühenden Kohlen gelaufen. Seitdem treffe ich alle Entscheidungen meines Lebens auf alle Fälle bewusster! So ganz wirklich beschreiben kann man diese Gefühle gar nicht. Ich weiß nur, es waren sehr tiefgreifende Erlebnisse, die unglaublich sind. Beim ersten mal sind überhaupt keine Verbrennungen an den Füssen entstanden und beim zweiten mal nur drei sehr kleine Brandblasen, kaum der Rede wert. Auch diese Tatsachen sind mit dem Verstand eigentlich gar nicht zu verstehen. Feuerlauf wird für mich immer extrem interessant sein. Mal sehen wo und wann der nächste stattfindet.“
D. 2014


Vorabend
Beim Abendbrot erfahre ich, das sich letztes Jahr beim Feuerlauf einige Leute heftig die Füße verbrannt hätten. Ich bin verblüfft. Das ist eine Sache, die ich für mich überhaupt nicht in Erwägung gezogen habe. Beim Gehen über glühende Kohlen die Füße verbrennen? Wie kann das denn passieren? Wenn das gefährlich wäre, würde man das doch gar nicht anbieten?!
Wir sitzen im Seminarraum, machen Achtsamkeitsübungen, lernen die 7-Punkt-Atmung und reden und singen „Hanuram Bolonath“. Mein Mund fühlt sich komisch an beim Singen. Ich habe kaum Stimme und einen Kloß im Hals. Das ist kein Wunder. Ich bin nämlich nie laut geworden und habe eher etwas geschluckt, als meine Stimme zu erheben. Das Singen macht mir großen Spaß. Wir schauen auf das Ziel unseres Feuerlaufes und entwickeln einen „Kraftsatz“. Er soll das Motiv enthalten, wofür wir über das Feuer gehen. Mein Ziel habe ich vor Augen, es fehlt aber noch der passende Satz. Es hat etwas mit Kraft und meinem Lebensweg zu tun.

Feuerplatz und Schwesterfeuer
Der Feuerlaufplatz wird hergerichtet. Es werden Grasnarben ausgestochen und der Reihenfolge nach an anderer Stelle abgelegt. Der Platz wird gesegnet.
Das Holz, dicke Buchenscheite, wird Scheit für Scheit von Hand zu Hand weitergegeben und aufgeschichtet. Beim Verbrennen von Buchenholz entstehen besonders hohe Temperaturen, erfahre ich. Beim Weitergeben der Scheite schweigen wir und schauen wir uns in die Augen. In die Mitte des Holzstapels kommt zusammengeknülltes Zeitungspapier. Beifußbündel werden an die Ecken gestellt.
In einiger Entfernung, am Lagerfeuerplatz, wird ein „Schwesterfeuer“ angezündet. Es soll die ganze Nacht brennen. Wenn wir nachts den Impuls verspüren, noch etwas in das Feuer abgeben zu wollen, sollen wir hingehen und das tun. Damit das Feuer die ganze Nacht wach gehalten wird, werden Feuerhüter eingeteilt.
Wir bekommen einen Wachstaler in die Hand. Das Wachs wird am Schwesterfeuer erwärmt und flachgedrückt. Wir stellen damit einen Wachsabdruck unseres Gesichts her. Diese Wachsmaske wird mit auf den Holzstapel gesetzt. Sie soll unser „altes Ich“ symbolisieren, was im Feuer verbrennt.
Wir sprechen noch einmal über unseren zentralen Satz. Es ist: „Ich nehme meine Kraft zu mir“. Ja, das tue ich. Ich nehme meine Kraft zu mir.

Das Feuer
Das Feuer ist angezünHomedet. Wir stehen Hand in Hand im Kreis darum herum. Die Masken schmelzen. Mein „altes Ich“ wird in den Flammen transformiert. Die Hitze ist so stark, dass der Kreis geöffnet wird. Ich denke zum ersten Mal, dass ich bekloppt gewesen sein muss, als ich mich zu einem Feuerlauf angemeldet habe. Wir weichen vor der Hitze zurück. Ich verspüre unglaublichen Respekt vor dieser Naturgewalt. Ich erkenne Gesichter im Feuer. Trotzdem habe ich überhaupt keine Angst. Ich bin innerlich ganz ruhig. Da ist die sichere Erkenntnis, dass ich schon mal im Feuer verbrannt wurde. Dieses Gefühl kenne ich von Osterfeuern oder von offenen Kaminen. Ja, Feuer, du hast meinen Körper verbrannt, aber meine Seele ist unsterblich.
Wir spielen ein Koordinationsspiel mit Stöcken, während das Feuer herunterbrennt. Danach sollen wir noch einmal in den Wald gehen und uns einen Baum suchen. Ich mag barfuß nicht in den Wald gehen und bleibe am Weg. Dort steht ein Baum mit einem Schild „Nummer 370“. 3 + 7 = 10, Quersumme 1. Die Einheit. Wir sind alle miteinander verbunden, mit der Natur und mit allem, was ist. Alles ist Eins. Die Rinde des Baumes ist vernarbt. Auch der Baum hatte Verletzungen – so wie ich. Ich verspreche dem Baum, dass ich für uns beide durchs Feuer gehe und für die Einheit von allem.
Der Glutteppich wird gelegt. Jeder nimmt einmal die Harke und verteilt die Glut gleichmäßig in einer Spur. Es ist unglaublich heiß. Ich denke erneut, wie bekloppt bin ich eigentlich? Die Hitze, die mir ins Gesicht schlägt, ist kaum auszuhalten.
Der Feuerlauf ist eröffnet. Wir stehen, an den Händen gefasst, um den Glutteppich und singen Om Tryambacam. Wir sollen auf den Ruf des Feuers hören. Wer den Impuls verspürt, verlässt den Kreis, der sich hinter ihm wieder schließt, zollt dem Feuer seinen Respekt, sagt, wofür er durchs Feuer gehen möchte und geht los. Am Ende reiht er sich wieder in den Kreis ein.
Jemand verlässt den Kreis, verneigt sich und geht wieder zurück in den Kreis. Auch das ist möglich, wenn der Impuls noch nicht so stark ist. Wenn jemand geht, geht er für alle. Das Thema, wofür gegangen wird, wird für alle Teilnehmenden im Feuer transformiert.
Es ist soweit. Ich verlasse den Kreis und gehe zum Glutteppich. Dort verneige ich mich vor dem Feuer. „Ich nehme meine Kraft zu mir!“ und gehe los. Es ist nicht so heiß, wie ich gedacht hatte, die Glut ist weich. Ich sinke regelrecht ein. Es ist irgendwie wie Popcorn. Das Gefühl hatte ich so nicht erwartet.
Am Ende des Glutteppichs, beim letzten Schritt, bleibt ein Stückchen Glut zwischen zwei krummen Zehen meines linken Fußes hängen. Schmerz lass nach. Ich bin froh, dass ich barfuß im mittlerweile abendfeuchten Gras stehen und die Stelle kühlen kann. Die Füße kribbeln bis hoch zu den Waden. Und die Zehen brennen.
Direkt nach dem Feuerlauf gehe ich hinüber zum brennenden Schwesterfeuer. Die Atmosphäre ist unglaublich, beinahe magisch. Es ist Sommer, warm, mitten in der Natur und ein riesiger Vollmond scheint am Himmel.
Ich nehme mir Beifuß und gebe alle meine Zweifel in das Feuer und bitte um Transformation.
Nun habe ich mich also doch verbrannt. Eine Möglichkeit, die ich für mich überhaupt nicht in Erwägung gezogen habe. Guido sagte, wir sollen unsere Füße nicht anschauen und nicht waschen und es wird erst am nächsten Tag entschieden, ob wir uns verbrannt haben. Ich bin neugierig und schaue natürlich trotzdem nach. Ich sehe eine dicke Brandblase an den beiden Zehen, wo das Glutstückchen festhing. Ansonsten nur Dreck. Also doch waschen. Okay, weiter nichts zu sehen außer einigen roten Punkten, Füße sauber.
Nach einer kurzen Reflektionsrunde im Seminarraum gehe ich wieder zurück zum Schwesterfeuer. Die Füße kribbeln bis hoch zu den Knien. Ich sitze lange dort, schweigend, betend. Immer, wenn ich einen Gedanken habe, nehme ich mir Beifuß und gebe noch etwas ab in das Feuer.
Gegen 1.45 Uhr gehe ich ins Bett. Ich schlafe durch bis zum nächsten Morgen und fühle mich wohl.
Am nächsten Morgen stelle ich fest, dass sich an den Zehen eine ganz winzige Brandblase befindet. Sie tut nicht weh. Es war ein sog. „Feuerkuss“.
Wir sitzen zusammen im Seminarraum. Wer möchte, kann etwas sagen.
Später richten wir die Feuerstelle wieder her. Wir legen die Grasnarben zurück an ihren Platz an den Boden und segnen den Boden.
Danach sollen wir am Haus vorbei durch den Garten gehen und am Ende des mit Holzschnitzen ausgelegten Weges den Ringelblumen folgen. Der Weg führt zu einem kleinen Bach. Im Hintergrund ist das Schlagen der Trommel zu hören. An einem Baum halte ich an und werde von Guido mit einer Klangschale gesegnet.
Ich folge dem Weg zu dem Ort, an dem wir uns selbst segnen sollen. Er führt hinab in den Bach und wieder hinauf ans Ufer, ein Stück am Feld entlang und wieder zurück in den tiefer gelegenen Bach. Der Ort ist beinahe unwirklich. Da hängen zwei Seile über einem großen Ast mit einem kleinen Ast als Schaukel dran. Damit die Füße nicht im kalten Bachwasser stehen, befindet sich unter der Schaukel eine Zinkwanne, die mit warmen, über einem Feuer erwärmten Wasser gefüllt ist. Es ist wirklich an alles gedacht. Ich nehme Platz auf der Schaukel. Der Ort ist wunderschön geschmückt. Überall Blumen und Räucherstäbchen. Vor mir im Wasser steht eine Feuerschale. Wasser, Feuer, Erde und Luft. Eine Verbindung aller Elemente an diesem Ort und sehr liebevoll hergerichtet.
Erst jetzt erblicke ich einen Spiegel am Baum. Da soll ich jetzt reinschauen? Der Blick in den Spiegel fällt mir anfangs schwer. Ich erkenne mich zuerst nicht, weil ich die Augen zusammenkneife. Bin ich das wirklich? Ich sehe mir in die Augen. Ich liebe mich so, wie ich bin, ich verzeihe mir und ich segne mich. Es fließen Tränen. Quasi als Bekräftigung dafür gebe ich Rosenblätter in das fließende Wasser und schaue ihnen hinterher.
Susanne empfängt mich auf der anderen Seite des Ufers mit den Worten. „Du bist durch das Feuer gegangen. Das Unmögliche ist möglich. Und du kannst nicht dahinter zurück.“ Das muss ich erst einmal verinnerlichen, was es für meine Leben bedeutet.
Am Rand eines Feldes brennt ein Feuer, auf dem ein Topf mit Wasser für die Wanne im Bach steht. Die Trommel wird geschlagen. Als alle wieder beisammen sind, singen wir Hu Hu Me Ke Aloha und segnen uns gegenseitig.
In den Wochen nach dem Feuerlauf habe ich eine große Energie verspürt. Fast jeden Tag habe ich mir nachmittags eine kleine Auszeit im Garten gegönnt, ein Räucherstäbchen angezündet und gesungen. Ich war sehr kreativ, habe Schmuck (Perlenketten und Ohrringe) gebastelt und wieder angefangen zu nähen: Rock, Schlabberhose, langärmeliges Shirt, Fleeceshirt, Sofakissen. Das Aufstehen morgens fiel mir leicht und ich bin gut gelaunt zur Arbeit gegangen. Ich fühlte mich wohl und war mit mir selbst im Einklang.
C. 2014